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Der grosse Abfahrts-Meister verpatzt seine Dernière

Mittwoch, 14. März 2012 / 17:44 Uhr
aktualisiert: 20:24 Uhr

Didier Cuche wurde in der Königsdisziplin weder Weltmeister noch Olympiasieger. Dennoch war er der unbestritten beste Abfahrer der letzten Jahre.

In seiner 151. und letzten Weltcup-Abfahrt war Didier Cuche der grosse Verlierer.

«Kröll ist die Nummer 1 des Winters, Cuche der Master of Downhill», sagte Aksel Lund Svindal, der gestrige Sieger und als Norweger quasi eine neutrale Instanz. Solches Lob aus dem Mund eines Konkurrenten ist sich Cuche längst gewohnt, es war deshalb wie auch der stürmische und anhaltende Beifall des Publikums nur ein schwacher Trost. «Ich bin nicht enttäuscht, weil ich die Kugel verpasst habe, sondern weil mein Rennen in die Hose gegangen ist», sagte Cuche.

Als «Mister Schweiz» war der «Schweizer des Jahres» vom eifrigen Speaker angepriesen worden. Ein 2. Platz hätte dem Trainingsschnellsten gereicht, weil Kröll dann ja nur Achter geworden wäre und Cuche bei Punktgleichheit die Nase vorn gehabt hätte (3:2 Siege). Es wäre die fünfte Abfahrts-Kugel gewesen, was nur Rekordhalter Franz Klammer geschafft hat. Doch Cuche musste am Ende froh sein, dass er bis auf eine schmerzende Schulter heil ins Ziel gekommen war. Beinahe wäre die unglaubliche Serie von fast zehn Jahren ohne Abfahrts-Ausfall zu Ende gegangen. Cuche lag seitlich schon im Schnee, kam aber wieder auf die Beine. «Ich habe nicht richtig auf die kompaktere Piste reagiert und zu viel riskiert», sagte Cuche. Er klassierte sich mit 2,55 Sekunden Rückstand nur im 17. Rang. Der andere Didier, Olympiasieger Défago, belegte trotz eines grossen Fehlers den 4. Platz.

Cuche hatte den Abfahrts-Weltcup 2007, 2008, 2010 und 2011 gewonnen, dazu kommen je eine kleine Kristallkugel in Riesenslalom und Super-G. Heute könnte eine siebte folgen, der Rückstand auf Svindal ist mit 42 Punkten allerdings gross. Und doch würde es zur Karriere passen, wenn Cuche dem Rückschlag ein letztes Highlight folgen liesse. Ob das klappt oder nicht - der Riesenslalom am Samstag wird zur emotionalen Schluss- und eventeull Clownnummer, nach der für Cuche der letzte Vorhang fällt. Dann wird auch der obligate Skisalto noch einmal zu sehen sein. Gestern wollte es nicht einmal damit auf Anhieb klappen.(alb/Si)


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