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Doping: Arzt der Oesterreicher Skinati verurteilt

Donnerstag, 17. Februar 2000 / 21:26 Uhr

Leipzig - Der Schuldspruch gegen den «Dopingarzt» Dr. Bernd Pansold, der im Umfeld der österreichischen Skinationalmannschaft tätig ist und u.a. Lauberhornsieger Pepi Strobl «berät», ist in Leipzig bestätigt worden.

Si. Pansolds eingereichte Revision gegen seine Verurteilung wegen Beihilfe zur Körperverletzung durch das Landgericht Berlin ist vom 5. Leipziger Strafsenat des Bundesgerichtshofes abgelehnt worden.
In erster Instanz ist Pansold am 7. Dezember 1998 verurteilt worden. Der umstrittene Sportarzt hatte bis zu diesem Zeitpunkt als Leistungsdiagnostiker im Olympiazentrum Obertauern auch mit Superstar Hermann Maier gearbeitet. Zurzeit betreut er u.a. den Tennis-Spieler Markus Hipfl und gibt, wie der Wiener Kurier schreibt, Pepi Strobl «väterliche» Ratschläge. Peter Schröcksnadel, Präsident des Österreichischen Ski-Verbandes (ÖSV), hat Strobl nahegelegt, die Kontakte mit Pansold einzustellen.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Sportmediziner von 1975 bis 1984 die Vergabe männlicher Hormone an minderjährige Schwimmerinnen gesteuert hat. Daher wurde er wegen Beihilfe zur vorsätzlichen Körperverletzung in neun Fällen schuldig gesprochen. Die Verurteilung erfolgte aufgrund von Dokumenten und persönlichen Doping-Rezepten, die -- ähnlich der zurzeit in Italien laufenden Ermittlungen gegen Tony Rominger, Beat Zberg und weitere Radrennfahrer -- von staatlichen Untersuchungsrichtern beschlagnahmt wurden. Keine seiner Athletinnen war je bei einer Dopingkontrolle erwischt worden.

Der Einsatz von Anabolika führte bei den jugendlichen Sportlerinnen zu Störungen im Hormonhaushalt und Fettstoffwechsel. Zudem bestand die Gefahr gravierender Nebenfolgen. So sind auch bei mehreren der betroffenen Sportlerinnen Folgeschäden in Form von Stimmvertiefung, übermässiger Behaarung und Leberschäden aufgetreten.
(ba/sda)