Jansrud gewinnt die Weltcup-Premiere von Alta Badia Montag, 21. Dezember 2015 / 19:26 Uhr aktualisiert: 23:07 Uhr
In einem völlig überraschenden Final sicherte sich Kjetil Jansrud seinen ersten Saisonsieg. Der 30-jährige gewann gegen seinen norwegischen Landsmann Aksel Lund Svindal den Parallel-Riesenslalom von Alta Badia. Sehr gut hielt sich auch Gino Caviezel auf Platz 7.
 Kjetil Jansrud und Aksel Lund Svindal beglückwünschen sich im Ziel.
«Nie hätte ich gedacht, dass so etwas möglich ist», staunte Kjetil Jansrud, «natürlich hätte ich Aksel lieber in einer Abfahrt oder in einem Super-G geschlagen, doch ich nehme was ich kann.» Erstmals in diesem Winter trug sich Jansrud in die Siegerliste ein, nach je fünf Erfolgen in Abfahrt und Super-G zum insgesamt elften Mal.
Die beiden Norweger waren nach der Weltcup-Premiere allerbester Laune. Im ersten Parallel-Riesenslalom der Geschichte stahlen sie den Cracks der Disziplin die Show komplett. «Das war halt kein normaler Riesenslalom. Ich weiss aber gar nicht, ob so ein Wettbewerb für den Gesamt-Weltcup zählen soll», befand Svindal fast entschuldigend. Dank dem überraschenden 2. Platz übernahm er wieder die Führung in der Gesamtwertung. Aus einem Rückstand von 20 Punkten machte er gegenüber dem Österreicher Marcel Hirscher einen Vorsprung von 57 Zählern. «Das», so Svindal, «war so natürlich nicht auf der Rechnung.»
Überraschend war Top-Favorit Hirscher schon in der ersten Runde nach einem Torfehler gescheitert. Dem Österreicher wurde einer der beiden Sprünge zum Verhängnis. Aber auch die übrigen Spezialisten der Sparte Riesenslalom - wie Ted Ligety oder Henrik Kristoffersen - taten sich mit dem neuen Format schwer. Die Qualitäten der Techniker waren auf dem sehr schnell gesetzten Kurs mit nur rund 20 Fahrsekunden kaum gefragt. Bereits in den Viertelfinals waren alle Fahrer, die in diesem Winter in den vier bisherigen Riesenslaloms die Podiumsplätze besetzt hatten, nicht mehr vertreten.
Sehr gut kämpfte auch Gino Caviezel, der erst in den Viertelfinals scheiterte. Der 23-jährige Bündner bezwang in der ersten Runde den favorisierten Deutschen Felix Neureuther und danach in den Achtelfinals auch den Norweger Leif Kristian Haugen, der zuvor mit Justin Murisier den zweiten Schweizer ausgeschaltet hatte. In den Viertelfinals zog Caviezel gegen den letztlich drittplatzierten Schweden André Myhrer nur um eine Hundertstelsekunde den kürzeren.
Das Duell um Platz 7 entschied Caviezel gegen den Franzosen Mathieu Faivre wieder für sich. Damit erreichte er sein bisher bestes Weltcup-Ergebnis überhaupt. Achter war er letzten Winter beim Riesenslalom von Kranjska Gora geworden. In dieser Saison hatte er einzig in Beaver Creek als Elfter überzeugen können. «Ich muss einfach aktiver fahren», hatte er tags zuvor nach seinem 21. Rang im 'normalen' Riesenslalom von Alta Badia gesagt. Diesen Vorsatz setzte Caviezel in den Duellen Mann gegen Mann erfolgreich um.
Dank dem überraschenden Schlussresultat übernahm Svindal auch wieder die Führung im Weltcup. Aus einem Rückstand von 20 Punkten machte er gegenüber Hirscher einen Vorsprung von 57 Zählern.
Resultate:
Alta Badia (It). Weltcup-Parallel-Riesenslalom der Männer. Schlussklassement: 1. Kjetil Jansrud (No). 2. Aksel Lund Svindal (No). 3. André Myhrer (Sd). 4. Dominik Schwaiger (De). 5. Alexis Pinturault (Fr). 6. Massimiliano Blardone (It). 7. Gino Caviezel (Sz). 8. Mathieu Faivre (Fr). 9. Tim Jitloff (USA). 10. Victor Muffat-Jeandet (Fr). 11. Cyprien Richard (Fr). 12. Christoph Nösig (Ö). 13. Leif Kristian Haugen (No). 14. Manuel Feller (Ö). 15. Riccardo Tonetti (It). 16. Roberto Nani (It). 17. Philipp Schörghofer (Ö). 18. Marcus Sandell (Fi). 19. Felix Neureuther (De). 20. Stefan Luitz (De). Ferner: 22. Henrik Kristoffersen (No). 24. Ted Ligety (USA). 25. Justin Murisier (Sz). 28. Marcel Hirscher (Ö). - Alle 32 Teilnehmer klassiert und in den Punkterängen.
Final: Jansrud s. Svindal. - Um Platz 3: Myhrer s. Schwaiger. - Halbfinals: Jansrud s. Myhrer. Svindal s. Schwaiger. - Um Platz 5: Pinturault s. Blardone. - Um Platz 7: Caviezel s. Faivre.
Viertelfinals: Jansrud s. Blardone. Myhrer s. Caviezel. Schwaiger s. Pinturault. Svindal s. Faivre. - Achtelfinals: Jansrud s. Tonetti. Blardone s. Nani. Caviezel s. Haugen. Myhrer s. Muffat-Jeandet. Pinturault s. Jitloff. Schwaiger s. Nösig. Faivre s. Feller. Svindal s. Richard. - Sechzehntelfinals (u.a.): Caviezel s. Neureuther. Haugen s. Murisier. Tonetti s. Hirscher. Schwaiger s. Henrik Kristoffersen. Richard s. Ligety.(fest/Si)
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