Lukas Bauer erfüllte die Hoffnungen
Ein einziger Schweizer versuchte sich an diesem Wochenende im Weltcup. Im Ziel hatte Patrik Mächler nach den 15 km in der freien Technik keinen Anlass zu Freudensprüngen. Der 50. Platz entsprach nicht den Erwartungen. Auf der 5-km-Schlaufe hatte Mächler den vor ihm gestarteten, stärkeren Tobias Angerer (De) und Frode Estil (No) anzuhängen versucht und sich dabei übernommen: "Eine solche Gelegenheit durfte ich nicht ungenutzt verstreichen lassen. Aber für diesen Effort musste ich büssen."
Die Zwischenzeiten zeigen auf, dass Mächler nach der halben Distanz auf Rang 40 lag und danach noch zehn Positionen einbüsste. Im Training und noch am Vortag hatte Mächler ein gutes Gefühl gehabt. Dann kam die Konfrontation mit der Weltelite und der Wirklichkeit, und alles sah ein wenig anders aus.
Während die weit bekanntere Katerina Neumannova dem Anlass nur als Zuschauerin beiwohnte -- sie sieht im Sommer Mutterfreuden entgegen --, startete Lukas Bauer in die Zukunft. Der 27-jährige Tscheche liess sich als erster Weltcup-Sieger seines Heimtlandes feiern. Bauer, der seit Ende Dezember einen weiten Bogen um den Weltcup gemacht hatte, spielte vor Tausenden von Zuschauern eine derart gute Form aus, dass er seine nächsten Gegner um eine halbe Minute hinter sich liess. Auf den letzten Kilometern sei er sehr müde gewesen, doch da sei er vom später gestarteten Christian Hoffmann sehr gut unterstützt worden, erklärte der Sieger.
Hoffmann kam erstmals in diesem Winter zu einem Ergebnis, das für ihn eine Genugtuung nach der harten Vorbereitung im Training darstellte. Dem Österreicher gelang diese Leistung, obwohl ihm Erfrierungen an den Fingern, herrührend vom Weltcup in St. Petersburg, Schmerzen verursachen. Eine aufsteigende Form bekundete auch Per Elofsson. Der siegverwöhnte Schwede kam erstmals nach seiner langwierigen Viruserkrankung wieder aufs Podium.
Zum zweiten Mal in ihrer Karriere hat Bente Skari ein Weltcuprennen in der freien Technik gewonnen. Die Premiere hatte die Norwegerin Anfang Dezember in Davos gefeiert. Ihren insgesamt 35. Weltcup-Triumph stellte Skari auf den letzten 3 km sicher. Zuvor hatte sie auf der gleichen Höhe wie Gabriella Paruzzi (It, 2.) und Kristina Smigun (Est, 3.) gelegen.
Sie sei selber über ihren Sieg überrascht, hielt Skari fest. Die Dominatorin im Frauen-Langlauf hatte bestenfalls mit einer Klassierung um den 5. Platz gerechnet. Ihre Steigerung im Skating führt die 10-km-Olympiasiegerin von Salt Lake City auf Detailverbesserungen in ihrer Lauftechnik zurück.
Resultate
Nove Mesto (Tsch). Langlauf-Weltcup. Männer. 15 km (freie Technik): 1. Lukas Bauer (Tsch) 34:54,8. 2. Christian Hoffmann (Ö) 30,1. 3. Per Elofsson (Sd) 30,7. 4. Giorgio Di Centa (It) 33,7. 5. Vincent Vittoz (Fr) 33,9. 6. René Sommerfeldt (De) 39,4. 7. Fulvio Valbusa (It) 39,5. 8. Martin Koukal (Tsch) 48,6. 9. Cristian Zorzi (It) 49,0. 10. Mathias Fredriksson (Sd) 53,2. -- Ferner: 12. Markus Hasler (Lie) 1:00,8. 36. Stephan Kunz (Lie) 2:23,7. 50. Patrik Mächler (Sz) 2:52,0. -- 77 klassiert.
Viessmann-Weltcup (12/21): 1. Sommerfeldt 466. 2. Fredriksson 430. 3. Tor Arne Hetland (No) 370. 4. Vittoz und Bauer, je 317. 6. Axel Teichmann (De) 294. -- Ferner: 25. Hasler 123. 61. Peter von Allmen (Sz) 29. 63. Christoph Eigenmann (Sz) 27. 72. Kunz 21. 78. Reto Burgermeister (Sz) 15. -- 120 klassiert.
Frauen. 10 km (freie Technik): 1. Bente Skari (No) 25:11,8. 2. Gabriella Paruzzi (It) 7,3. 3. Kristina Smigun (Est) 10,8. 4. Evi Sachenbacher (De) 14,8. 5. Kaisa Varis (Fi) 16,3. 6. Sabina Valbusa (It) 28,8. 7. Walentina Schewschenko (Ukr) 31,9. 8. Claudia Künzel (De) 38,2. 9. Kristin Steira (No) 48,2. 10. Nina Gawriljuk (Russ) 52,3. -- 55 klassiert. Keine Schweizerin am Start.
Viessmann-Weltcup (12/21): 1. Skari 742. 2. Smigun 664. 3. Paruzzi 464. 4. Marit Björgen (No) 420. 5. Sachenbacher 362. 6. Hilde Pedersen (No) 370. -- Ferner die Schweizerinnen: 39. Andrea Huber 54. 48. Andrea Senteler 36. 83. Laurence Rochat 2. -- 88 klassiert.