Swiss-Ski-Präsident Lehmann: «Noch kein weisser Rauch zu sehen» Samstag, 16. März 2013 / 22:32 Uhr
Auch an der Medienkonferenz zum Saisonabschluss hat Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann für die offenen Kader-Posten im alpinen Bereich noch keinen Vertragsabschluss vermelden können. «Solange nichts unterschrieben ist, können wir zu Namen nichts sagen», so Lehmann.
 Immer noch keinen Vertragsabschluss für die offenen Kader-Posten, so Urs Lehmann.
Der «ambitiöse Plan» (Lehmann), beim Weltcup-Finale in der Lenzerheide für die Posten des Alpin-Chefs und des Männer-Cheftrainers Namen präsentieren zu können, ist für Swiss-Ski nicht aufgegangen. «Leider gibt es bei uns noch keinen weissen Rauch zu sehen. Wir können in diesem Bereich noch nichts kommunizieren», sagte Präsident Lehmann am Samstag. Gefragt, wie denn der Zeit-Horizont bis zur Bekanntgabe der neuen Person(en) aussehe, blieb der Abfahrts-Weltmeister von 1993 vage: «So schnell wie möglich.» Man sei sich durchaus bewusst, dass man nicht mehr lange Zeit habe, so Lehmann weiter.
War ursprünglich die Suche nach einem Alpin-Chef im Vordergrund gestanden, der dann seinerseits den ihm untergeordneten Cheftrainer hätte suchen und finden sollen, verläuft diese aufgrund des Zeitdrucks nun parallel. «Der Cheftrainer ist für die Athleten - und die stehen schliesslich im Zentrum - die wichtigere Person. Damit ist diese Personalie auch für uns die wichtigste», so Lehmann, der in der Lenzerheide auch zugab, dass der Zeitpunkt der Entlassung von Osi Inglin «ungünstig» gewesen sei. Doch er kommuniziere halt gerne «pro-aktiv».
Im Raum waren in den letzten Tagen und Wochen für die offenen Swiss-Ski-Posten viele Namen gestanden. Obwohl der Verband bezüglich Löhnen im internationalen Vergleich sehr kompetitiv dasteht, hat sich Lehmann zahlreiche Absagen von valablen Kandidaten eingehandelt. Auf die Frage, ob Swiss-Ski denn international keine Top-Adresse mehr darstelle, sagte Urs Lehmann: «Sicher ist die Schweiz nicht mehr die Nummer eins oder zwei. Doch es gilt auch zu differenzieren. Viele gute Leute stehen halt noch bis nach den Olympischen Spielen 2014 unter Vertrag und deshalb für uns nicht zur Verfügung.»
«Alles hinterfragen»
Aufgrund der Absagen wurden zuletzt von medialer Seite auch einige bekannte Namen aus der (Verbands-)Vergangenheit ins Spiel gebracht, die wohl verfügbar wären - so unter anderen Karl Frehsner, Gian Gilli, Martin Rufener und Didier Bonvin. «Ich bitte um Verständnis, dass ich wirklich nichts sagen kann. Das wäre der Sache nicht dienlich», so Lehmann. Auch die Nachfrage, ob es denn für ihn und das Präsidium vorstellbar sei, für die Olympia-Saison eine «Übergangslösung» zu bestimmen, bis wieder mehr valable Kandidaten verfügbar seien, blieb unbeantwortet.
Der seit fast fünf Jahren amtierende Swiss-Ski-Präsident, der vor wenigen Wochen auch den Abgang von Direktor Andreas Wenger provoziert hatte, geriet zuletzt selbst immer stärker in den Fokus der Kritiker. Auch verbandsintern gab es zuletzt eine zunehmende Anzahl Leute, die sich fragten, ob Lehmann eigentlich noch Teil der Lösung, oder doch eher Teil der Probleme von Swiss-Ski sei. «Mein Herz schlägt klar für den Schweizer Skirennsport», sagte Lehmann, der einen Rücktritt nicht ausschloss: «Das Spektrum ist gross. Man muss alles hinterfragen, so auch, was meine Person dem Skiverband bringt.» Eines hingegen schloss er aber kategorisch aus. «Ich werde keinesfalls zum geschäftsführenden Präsidenten von Swiss-Ski», so Lehmann, seit Anfang 2009 Geschäftsführer von Similasan, einer Schweizer Firma, die homöopathische Arzneimittel herstellt. (tafi/Si)
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